Sylvester Freizeit -- Andacht am Tauernhof 12. Januar 2017
Im Herbst hatte
ich ein Buch geschenkt bekommen, mit dem Titel: „Wenn du dich nur noch machtlos
fühlst“. Im Buch steht folgendes: „Jeder kennt Augenblicke, wo unsere Welt
einzustürzen scheint, wo unsere Träume zerplatz sind, wo nichts mehr geht! Wie
reagieren wir auf solche Situationen?“ Und so habe ich mich letztes Jahr auch
gefühlt, machtlos, als würde nichts mehr weiter gehen und am Rande der
Verzweiflung. Seit Jahren gibt es ein grosses Fragezeichen in meinem Leben. Wo
ist mein Platz in diesem Leben? Was hat Gott für einen Aufgabe für mich? 2015
durfte ich hier am Tauernhof die Bibelschulen besuchen und da lag es mir am
Herzen, meinen Weg ganz Gott hinzugeben, Seinem Weg zu folgen, dahin zu gehen,
wo Er mich einsetzen möchte. Als ich den Bund mit Gott geschlossen hatte, hoffte
und dachte ich, dass Gott jetzt Seinen Plan offenbar machen wird, dass ich
genau weiss, wo mein Platz ist, was meine Aufgabe sein wird. Doch so war es
eben nicht. Ja, Gott hatte mich mit Arbeiten / Aufgaben versorgt. Aber es waren
oft nur Zwischenstationen und oft absolut nicht mein Ding. An vielen
Situationen bin ich fast verzweifelt und am Punkt, aufzugeben (was bei mir
eigentlich nie eine Lösung ist). Doch Gott hatte offenbar ganz andere Pläne und
die Tür des Aufgebens klar verschlossen. Oft habe ich Gott gefragt, was das alles
für einen Sinn macht, ob Er meine Verzweiflung sieht und was ist mit unserem
Bund!? An einem Tag habe ich dann einen Lebensbericht in der Wintersportbibel
gelesen. Da steht: „Ich bekam Zukunftsängste und fragte mich: Was wird aus mir
werden? Wohin soll ich gehen? Für Monate tappte ich im Dunkeln und schrie zu
Gott, mir zu zeigen was ich nun tun soll. Über fünf Monate schien es mir, als
wäre Gott taub und hätte mich vergessen. Aber Gott ist treu. Er führte mich in
eine ganz andere Richtung, als ich dachte.“ Und dann steht bei dem Sportler
noch der Vers, der mich seit der Bibelschule schon fast verfolgt: Jeremia 29,
11: „Denn ich weiss, was für Gedanken / Pläne / Absichten ich über euch habe,
spricht der Herr, Gedanken des Friedens und nicht des Unheils um euch eine
Zukunft und eine Hoffnung zu geben.“
Hier möchte ich
eine Bild mit euch teilen, das Gott mir diesen Herbst geschenkt hat: Inspiriert
durch 1. Korinther 9, 24-27, war ich laufen. Zu diesem Zeitpunkt lag Schnee und
mitten im Wald ist ein kleiner See, der zugefroren und schneebedeckt war. Der
Himmel war klar und es begann schon dunkel zu werden. Der halbvolle Mond
strahlte hell. Um den See führt der Fussweg und an einem Ort hat es einen
kleinen Steg, der zum See führt. Genau da führten Fussspuren zum See hin. Für
mich war es in dem Moment, wie Gott sagt: Dass Er hat schon alles vorbereitet
hat, Er ist uns schon vorausgegangen und hat Seine Fussspuren hinterlassen, so
dass wir Seinen Spuren folgen können. Der Mond war erst halbvoll. Es ist noch
ein Stück zu laufen, bis ich den Steg erreiche. Aber wir dürfen vertrauen, dass
Gott einen Plan, einen Weg hat, in jeder Situation. Er läuft mit uns, als hell
strahlendes Licht, jeden Tag. Er ist da, mit uns auf dem Weg! Wir sollen auf
Ihn schauen, Seinem Licht folgen.
Viele
Situationen hat Gott letztes Jahr nicht verändert aber als ich verstanden habe,
Gott machen zu lassen, neu zu lernen, in solchen Situationen auf Ihn zu schauen,
lernen, dass Er uns auch Wege gehen lässt, die wir nicht verstehen, hat Er
meine Sichtweise in den Situationen verändert Das Sagt auch der Sportler: „Obwohl
ich im Moment nicht immer mit Seiner Führung einverstanden bin, weiss ich doch,
dass Er nur das Beste für mich im Sinn hat. Er ist meine Kraft, wenn ich
schwach bin, er ist treu und hat einen guten Plan für mein Leben.“
Paulus schreibt,
dass wir so laufen sollen, dass wir den Siegeskranz erlangen. Und mit Ausdauer.
Gott musste meinen Blickwinkel verändern. Neu lernen, auf das Ziel, auf Ihn
ausgerichtet zu sein. Leicht zu laufen. Auch ein Läufer trägt keinen unnötigen
Ballast mit sich. So auch wir nicht, dass wir lernen die drei „S“ abzugeben:
Sorgeà alles zu Seiner Zeit / Sünde / Selbstà zu
Gottes Ehre leben. Und das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.
Auch musste ich lernen,
dass Gott jeden Tag etwas mit uns vorhat, Aufgaben bereithält. Oft war Ich so
mit meiner Situation, meinen Fragen, meinen Zweifeln beschäftigt, dass ich völlig
vergessen hatte, dass Gott uns jeden einzelnen Tag, da wo wir gerade stehen,
gebrauchen möchte. Er hat so viel Segen bereit, Segen zum weiter geben, so viel
was Er uns HEUTE schenken möchte und so viel, was Er durch uns bewirken möchte,
doch solange ich mich nur um mich selber drehe, sehe ich auch die Geschenke und
das Wirken Gottes nicht. Es ist mir ein Anliegen geworden, mich täglich dem
Willen Gottes unterzuordnen und nicht ständig zu fragen, was in ein paar
Monaten sein wird. Sondern das HEUTE aus Seiner Hand zu nehmen, im Kleinen, im
alltäglichen treu zu sein. Ja, ich stehe immer noch mit diesem Fragezeichen. Doch
heute darf ich sagen, dass dieses Fragezeichen in Gottes Hand ist und Er mir
Ruhe und Frieden darüber gibt. Er hat immer wieder Türen, zu Seiner Zeit
geöffnet, wie ich heute auch wieder hier am Tauernhof sein darf.
Wenn Gott unsere
Zuflucht ist, in jeder Situation, werden wir Heilung, Geborgenheit und neue
Kraft erfahren. Er ist eine Zuflucht für jeden der Ihn sucht. Wir haben die
Wahl: Friede oder Sorgen, an Gottes Hand weitergehen oder grübelnd um uns
selber kreisen.
Zum Schluss
möchte ich noch ein Gebet vorlesen, das ich jetzt mit euch beten möchte:
„Herr, wir haben
das Privileg, dass wir Deine Kinder heissen dürfen, Kinder des Höchsten! Wir
gehören Deiner Familie an. Und Jesus, Du hast uns gesagt, dass in Deines Vaters
Haus viele Wohnungen sind und dass Du hingehst und uns einen Platz vorbereitest
und mit dem, Herr, dass Du unser Vater bist und wir Deine Kinder sind, sind wir
nicht mehr Bürge dieser Welt, sondern unser Bürgerrecht ist im Himmel. Aber D
hast uns nicht gesagt, dass wir uns hinsetzen sollen und es uns bequem machen
sollen und abwarten sollen, bis Du uns nach Hause rufst! Nein, Du hast uns in
diese Welt gestellt, um ein Licht für andere Menschen zu sein und um Verwalter
der Häuser zu sein, in denen Du uns hinstellst. Herr, lass uns nicht immer auf
ein besseres, schöneres, grösseres Haus warten, an einem anderen Ort, als da,
wo wir gerade wohnen, denn dann vergessen wir oft, dass wir auch Verwalter des
Hauses sind, wo wir gerade jetzt drin leben. Und dass wir vergessen, zu diesem
Haus Sorge zu tragen! Herr, hilf Du uns, Sorge zu tragen, im täglichen treu zu
sein, in dem Haus, wo Du uns gerade jetzt hingestellt hast. Auch wenn diese uns
nicht unseren Vorstellungen entspricht. Dass wir lernen dürfen, dass es um Dich
geht, was Du willst und nicht um uns und unsere Wünsche. Herr, ziehe Du uns,
jeden einzelnen Tag unseres Lebens immer und immer wieder zu Dir. Und dass wir
unser ewiges zu Hause so oft wie möglich besuchen kommen, in Deiner Gegenwart
verweilen. Bei Dir alleine sind wir wirklich zu Hause. Bei Dir alleine finden
wir das, wonach unser Herz sich so sehr sehnt. Bei Dir finden wir Geborgenheit,
bei Dir finden wir Ruhe, zu Dir dürfen wir kommen, wenn wir kraftlos sind, wenn
wir nicht mehr weiter wissen. Lass uns von diesem Privileg Gebrauch machen!
Danke dass Du uns Deine Liebe jeden Tag von neuem schenkst und dass wir bei Dir
Geborgenheit haben dürfen. Lass uns unsere Augen auf Dich richten und auf das,
was Du HEUTE und jetzt mit uns vorhast. Vielen Dank, Herr, dass Du uns führst
und leitest.“ AMEN
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